Telearbeit, also die Arbeit außerhalb eines geschützten (Unternehmens-)Netzwerks mit Datenübertragung über das Internet, erfordert eine Reihe technischer Werkzeuge und Maßnahmen. Dabei orientiert sich die technische Ausgestaltung an der konkreten Aufgabenstellung und Tätigkeit des Telearbeiters / Remoteworkers. Unterschiede bestehen beispielsweise:
- Erstellung / Bearbeitung von Dokumenten mit auf dem Notebook des Telearbeiters installierter Software oder mit ausschließlich im Unternehmen installierter Software;
- Steuerung / Überwachung von Maschinen und anderen Geräten oder von Projekten;
- Programmierung von Software oder Konfiguration von IT-Anwendungssystemen im Betrieb oder bei Kunden;
- Einzel- oder Gruppenarbeit;
- Durchführung von Telefonkonferenzen gleichberechtigter Teilnehmer oder Durchführung von Webinaren für Gruppen von Zuhörer.
Dabei kein Telearbeit Teil der regulären Tätigkeit sein (z. B. im Rahmen von Fernwartung von Maschinen oder Systemen in anderen Unternehmen) oder Konsequenz einer räumlichen Entfernung vom geschützten (Unternehmens-)Netzwerk (z. B. im Rahmen von Reisen oder Homeoffice).
Telearbeit besteht nicht nur darin, mit einem Notebook von einem beliebigen Ort aus zu arbeiten. Insbesondere, wenn der Telearbeiter sich räumlich entfernt von den Kollegen befindet, sind auch Werkzeuge für das Gewährleisten eines sozialen Umfelds für die Gruppenarbeit und den Gedankenaustausch notwendig. Und es muss sichergestellt bleiben, dass die Arbeit trotz räumlicher Distanz in den Unternehmenskontext eingebettet bleibt: Der Telearbeiter muss weiterhin Wertschätzung seiner Arbeit durch seine Vorgesetzten erfahren, und diese müssen über den Status des Fortschritts des Telearbeiters informiert bleiben.
Genau so breit gefächert wie die Aufgabenstellungen und Tätigkeiten sind auch die Lösungsansätze zur technischen Ausgestaltung. Dabei bestehen die Lösungsansätze nicht nur aus einer spezifischen Hard- und/oder Software, sondern diese können auch eingebettet sein in Dienstleistung zur Installation und Betrieb. Bei as-a-Service-Lösung können die Dienstleistungen sogar den wesentlichen Leistungsanteil ausmachen.
Der Bedarfsträger / Beschaffer der Digitalisierungslösung muss nun aus der Vielfalt der Lösungen die für ihn passende auswählen. In der analogen Welt dominieren 3 Varianten, wie er ein Match zwischen seinem Bedarf und einer für ihn passenden Lösung herbeiführen kann:
- Der Bedarfsträger lässt sich durch den Vertrieb eines Lösungsanbieters über die von diesem vertriebenen Lösungsvarianten informieren. Dabei bekommt er jedoch ausschließlich Lösungen aus dem Produktportfolio des Lösungsanbieters präsentiert. Zudem besteht das Problem, dass nur bei einer individuellen Beratung durch den Lösungsanbieter dieser auch die konkreten Nutzungsszenarien des Bedarfsträger berücksichtigen kann. Solche individuellen Beratungsgespräche lohnen sich für den Vertrieb aber nur, wenn auch ein entsprechend hohes Projektvolumen erwartet wird. Bedarfsträger mit kleinerem Bedarf steht daher dieser Informationsweg in der Regel nur sehr begrenzt offen.
- Der Bedarfsträger lässt sich durch unabhängig Experten beraten. Je individueller der Experte jedoch auf die Bedürfnisse des Bedarfsträgers eingeht, desto höher werden die Kosten für die Beratung. Bei Projekten mit großem Budget fallen diese Kosten nicht weiter ins Gewicht. Je geringer jedoch das Projektvolumen wird, desto größer wird der Anteil der Beratungskosten. Bei kleinem Projektbudget findet daher in der Regel eine anbieterneutrale Beratung des Bedarfsträgers statt.
- Der Bedarfsträger fragt Lösungen in Form einer Ausschreibung am Markt an. Hierfür muss er seinen Bedarf hersteller-/anbieterneutral formulieren, was jedoch Kenntnis der am Markt verfügbaren und für ihn relevanten Lösungen erfordert. Als Verfahren zur Informationsgewinnung ist dieser Ansatz daher nicht geeignet.
Insbesondere Bedarfsträger mit kleinem Budget haben es daher schwer, am Markt die passende Lösung zu identifizieren. Umgekehrt haben es kleinere Anbieter innovativer Lösungen schwer, die für sie passenden Nutzer zu erreichen. Dasselbe gilt für große Anbieter: Diese müssen ihre Beratungsleistung im Vertrieb geeignet skalieren, um individualisierte Beratung in größerer Menge anbieten zu können.
Ziel der Webseite ist es daher, passende Lösungen für die verschiedenen Szenarien von Telearbeit zu identifizieren und so Anbieter mit Anwender zusammenzubringen. Hierfür ist es essenziell, dass die unterschiedlichen Lösungen ihr Potenzial anhand standardisierter Kriterien beschreiben und für die jeweiligen Anwendungsszenarien bepreisen.